Web Design


INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

RESVERATROL
von JJ Kleber Dez. 2010

BESCHAFFENHEIT: Resveratrol (ein Trihydroxystilben) zählt chemisch zu den häufig in Pflanzen vorkommenden Polyphenolen; es dient der Pflanzen als Schutz vor Fäulnispilzen, aber ist auch gegen Viren und Bakterien wirksam, und wurde bisher in über 70 Pflanzen (auch Nüssen) gefunden; es ist in höherer Konzentration in der Schale von bestimmten Weintrauben  enthalten (somit in etlichen Rotweinen, da mit Schalen vergoren), aber auch in Himbeeren, Maulbeeren, Erdnüssen. Der Gehalt an Resveratrol in frischem Traubensaft beträgt bis zu 200 -1000 µg/l, in Rotwein bis 0,1-15(-50) mg/l [1, 6].

WIRKUNG: im Laborversuch wurden gefunden antioxidative, antientzündliche,  antimutagene, antiproliferative, antivirale, antibakterielle wie antifungale Wirkungen und immunmodulatorische Wirkungen [3].
Bei der Untersuchung der möglichen Wirkungen von
Resveratrol gegen Krebs fand man im Laborversuch etliche gegen Krebs-Zellen (Prostata-Ca-, Mamma-Ca-, Colon-Ca-, Lungen-C-, Leukämie-Zellen) gerichtete präventive und kurative Eigenschaften von Resveratrol, wie Hemmung von Tumorentstehung und Tumorwachstums [1,2,5,3], Beschleunigung des Tumor-Zelltods bei Bestrahlung, Verlangsamung der Metastasierung, Hemmung des Gefäßwachstums, Regulierung der Genexpression [3]. Bei
Östrogen-Rezeptor positiven Mamma-Karzinomzellen wirkte Resveratrol als Östrogen-Antagonist bei Anwesenheit  von körpereigenem Östrogen, aber als Östrogen-Agonist wenn kein natürliches Östrogen vorhanden war [3]; somit ist bei Brustkrebspatienten es vor allem präventiv indiziert, Resveratrol sollte aber besser gemeiden werden, wenn bei Brustkrebs antihormonell behandelt wird.
Als weitere Hauptindikation für Resveratrol gibt es klinische Hinweise auf positive Wirkungen  gegen Arteriosklerose  (koronare Herzerkrankung) durch Erniedrigung der Blutblättchenaggregation, Senkung von Cholesterin und Blutfetten, durch Verminderung entzündlicher Prozesse und positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.
Auch zur Vorbeugung der Zellalterung (molekulares Antiaging) könnte
Resveratrol hilfreich sein durch Verminderung oxidativer DNS-Schäden und durch Aktivierung von Enzymen (Sirtuine), die die Erbsubstanz schützenden Histone regenerieren; alle diese Indikationen sind  aber wissenschaftlich noch nicht durch Studien bewiesen (Evidenzklasse C = unsichere wissenschaftliche Hinweise) [3].

DOSIERUNG: Pharmakologisch wissenschaftlich begründete Dosierungsempfehlungen sind nicht vorhanden. Im Resorptionsversuch konnte bei Einnahme von 25mg Resveratrol  bei einer Person mit 70 kg nicht die bei in Vitro-Experimenten erforderlichen Plasmaspiegel erreicht werden [3].
Trotzdem erscheint mir als tägliche Dosisempfehlung für Resveratrol 10-15-25 mg/d sinnvoll, da dies der in 1 Liter Rotwein enthaltenen Durchschnittsmenge an Resveratrol nahe kommt (Resveratrol in Rotwein 0,1-15(-50) mg/l [1, 6] bezw. ca. 3,20 mg/l [3]).
Zu hohe tägliche Dosen bergen ein mögliches Toxizitäts-Risiko, da klinisch pharmakologische Untersuchungen von Resveratrol in hoher Dosierung weder für mögliche Nebenwirkungen, noch  Toxizität existieren [3]. Aus diesem Grund würde ich auch ein Präparat mit natürlichem Substanzgemisch einer Resveratrol  haltigen Nahrungspflanze (z.B. aus lyophilisiertem Traubenpulver) bevorzugen und nicht chemisch reines Resveratrol und auch nicht Resveratrol aus Pflanzen, die nicht als Nahrung dienen.
Vor allem als Nahrungsmittel (Trauben mit Schale, andere Beeren mit Schale, mäßige Menge roter Wein) ist
Resveratrol absolut zu empfehlen und sicher verträglich (ausgenommen Allergie auf entsprechende Nahrungsmittel) [4].

ARZNEIWECHSELWIRKUNGEN: Beeinträchtigung homöopathischer Arzneien durch Nahrungsergänzungsmittel mit Resveratrol ist nicht zu befürchten. Schulmedizinisch könnten Arzneieffekte verstärkt werden, da Resveratrol einige entgiftende Lebenenzyme hemmen kann (einige CytochromeP450 Isotypen [3]).

LITERATUR

1 . Fremont L.: Biological effects of Resveratrol. In: Life Sci. 2000 Jan 14; 66 (3): 663-73
2. Jang M. ea.:
Cancer Chemopreventive Activity of Resveratrol, a Natural Product Derived from Grapes. In: Science 1997, Jan 10; 275 (5297): 213-20
3. Natural Standard: Resveratrol Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
5. Subramaniah K. ea.: Resveratrol Inhibits Cyclooxygenase-2 Transcription and Activity in Phorbol Ester-Treated Human Mammary Epithelial Cells. In: Biol Chem., Band 273, Folge 34, 21375-21332, August 21, 1993
6. Wikipedia: zu Resveratrol; Curcumin; http:/www.wikipedia.org/