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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

UBICHINON (Coenzym Q 10)
von JJ Kleber

DOSIERUNG: Ubichinon wird im Körper synthetisiert, die tägliche Nahrungsaufnahme beträgt ca. 10 mg [11, 35].
OPTIMALE SUBSTITUTIONSDOSIS: Empfohlen wird die Einnahme von 15-30 mg/d im Alter [18]; 75-150-300 mg/d oral in 2-3 Einzeldosen bei therapeutischer Indikation (Krebs, Kardiomyopathie, u.a.) [26, 65]; neue orthomolekulare Arbeiten empfehlen Q10-Serum-Konzentrationen von > 2 mg/l anzustreben, wozu bei Q10 in Nanopartikelform (z.B. Sanomit Q10) 75-100-200 mg/d benötigt werden, bei herkömmlichen Q10 Zubereitungen meist 150-300 mg/d oder mehr [67, 64].

TOXIZITÄT: Es ist keine toxische Dosis bekannt; bis 45-60 mg/kg pro Tag wurde Ubichinon ohne Toxizität vertragen [27]. Eine Einnahme bis 1200 mg/d ist sicher risikofrei [58].
Eine Abschwächung der Wirkung von Coumarinen (strukturelle Ähnlichkeit von Ubichinon mit Vitamin K2) wurde in wenigen Fällen beobachtet [58, 26]. Wirkverstärkung bei gleichzeitiger Medikamenteneinnahme kann möglich sein bei Antiarrhythmika, Thyroxin, Kalziumantagonisten und L-Dopa, so dass die benötigte Arzneidosis manchmal gesenkt werden kann [57].

ANWENUNGS-INDIKATIONEN: Bei Krebs wurde teilweise Ubichinon-Man¬gel gefunden; bei Zytostatikatherapie mit Anthracyclinen hat Ubichinon eine herzschützende Wirkung [4, 35]. Neuere Erkenntnisse in der orthomolekularen Therapie lassen hoffen, dass Ubichinon (vor allem in Serum-Konzentrationen > 2 mg/L) Metastasierung verlangsamt [63].
In der orthomolekularen Therapie wird Ubichinon außerdem empfohlen bei Diabetes, Zahnfleischentzündung, Herzinsuffizienz und Arteriosklerose, Hypertonie, Migräne, Muskelerkrankungen (auch Fibromyalgie), Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson, trockener Retinadegeneration, Tinnitus, als Leberschutz, zur Vorbeugung von Nierenschädigung bei Kontrastmittelgabe, zur Vorbeugung oder Behandlung anoxischer Gewebeschädigung (bei Herzinfarkt, Schlaganfall, präoperativ vor Herzoperationen) und im Alter zur bestmöglichen Erhaltung der Organfunktionen.
Für etliche der oben genannten Indikationen liegen Studien vor, die eine Wirksamkeit belegen z. b. bei Herzinsuffizienz [65], bei Hypertonie [64], bei Verminderung der Nebenwirkungen von Statin-CHOLESTERINSENKERN [55]; ein positiver Effekt gegen Symptome des Morbus Parkinson ließ sich in einer Studie nicht beweisen [67].

WIRKUNG: Ubichinon ist vor allem in den Mitochondrien essentiell für den Elektronentransfer der Atmungskette und gilt dadurch als Schlüsselsubstanz für den Schutz und die Revitalisierung von Mitochondrien (aerobe Energiebereitstellung). Außerdem wirkt Q10 als Radikalfänger in allen Membranen und wiederum am wichtigsten in der mitochondrialen Membran; es erhält in Zusammenarbeit mit Vitamin E und C und Gluthation die Membranelastizität und stabilisiert das Membranpotential [4, 47].
Ein Ubichinon-Mangel (Erniedrigung der Q10-Serum-Konzentration) fand sich unter Arzneitherapie mit trizyklischen Antidepressiva, Phenothiazinen, Beta-Blockern, L-Dopa, und vor allem bei cholesterinsenkenden Arzneien vom Statin-Typ [55,  57].

STOFFWECHSEL: Ubichinon wird langsam resorbiert und bei normaler Zubereitung nur zu 3-5% resorbiert mit maximaler Serumkonzen¬tration nach 5-10 Stunden; es wird hauptsächlich durch die Galle aus¬geschieden mit einer Eliminations-Halbwertzeit von 34 Stunden [26]. Im Serum erfolgt der Transport über Lipoproteine; intrazelluläre Anreicherung konnte nachgewiesen werden in Thrombozyten und weißen Blutkörperchen, nicht in Erythrozyten, mit Abfall zu Ausgangangswerten innerhalb 12 Wochen nach Ende der Q10 -Substitution [62]. Neue nicht kristalline Zubereitungsformen (z.B. Sanomit Q10 in Lecithin-Mizellen-Nanopartikel-Zubereitung) zeigen nicht nur eine schnellere Resorption, sondern auch eine bis zu 4-fach höhere Bioverfügbarkeit; nanopartikuläres Coenzym- Q10 ergab bei täglich oral 300mg Einnahme nach 3 Monaten Serumkonzentrationen von 4,5 +/- 2 mg/l [67].

NACHWEIS: im Serum, Transport lichtgeschützt
Die normale Serum-Konzentration beträgt (0,40) bis 0,85 - 1,20 mg/l [31, 35, 57; Serum-Konzentrationen unter 0,5 mg/l gelten in der orthomolekularen Medizin als sicher zu niedrig [57]
therapeutisch optimal wirksam sollen Serumkonzentrationen von > 2 - 2,5 mg/l sein [57, 67].
VORKOMMEN: Der gesunde menschliche Organismus kann ausreichende Mengen Q10 selbst synthetisieren (weniger im Alter). Gesamtkörpergehalt ist ca. 0,5-1,5 g) [26, 35]. Ubichinon ist am höchsten konzen¬triert an der inneren Mitochondrien-Membran (am meisten in Herz, Leber, Pankreas, Niere); es ist aber auch in Pflanzen enthalten, in Oliven-, Raps-, Weizenkeim-Öl (bis 20 mg/100 ml) [11, 18].

oben zitierte Literatur findet sich in der Extra-Seite  LITERATUR orthomolekulare Medizin