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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

ALGENPRÄPARATE
JJ Kleber

ALLGEMEINES  ZU  ALGEN
Am preisgünstigsten und sicher unbedenklich ist die Verwendung von Algen als Nahrungsmittel, wenn die Herkunft der Algen durch die deutschen Nahrungsmittelbehörden kontrolliert ist. Japanische Produkte haben im allgemeinen eine hohe Qualität. Besonders Meeresalgen, wie sie als Umhüllung von Sushi gebraucht werden, haben viele nützliche Spurenelemente und decken bei Verzehr von 2-3 Algenblättern pro Woche unseren gesamt Bedarf an Jod, ohne dass man eine Überversorgung befürchten muss (auch nicht bei gleichzeitiger Verwendung von jodiertem Speisesalz).
Sollen Algenpräparate als alternative Arzneimittel eingesetzt werden, soll dies immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Kritisch ist auch zu hinterfragen, ob der zu erwartende Nutzen den oft hohen Preis dieser Produkte rechtfertigt.

MEERESALGEN oder SEETANG
es handelt sich nicht um einzellige Algen, sondern mehrzellige große blattartige Braunalgen, einige Arten werden auch Klep genannt (insgesamt ca. 1500 Arten zum Beispiel der Blasentang = Fucus vesiculosus, Knotentang = Ascophyllum nodosum, Japantang = Laminaria japonicum) [4].
In Asien, speziell in Japan und China, werden einige Seetangarten als Nahrungsmittel verwandt (in der Suppe, getrocknet als Snak oder als Umhüllung für Sushi); in Japan werden im Durchschnitt täglich 5-7,5g Seetang pro Tag gegessen. Alle Tangpräparate haben einen typischen meeres- bzw. fischartigen Geschmack, der nicht immer dem europäischen Gaumen entspricht. Sowohl bei medizinaler Anwendung, wie als Nahrung ist immer auszuschließen, dass der Seetang aus mit Schwermetall verunreinigtem Wasser gewonnen wurde, wobei z.B. Macrocystus pyrifera Arsen sogar noch extra anreichern soll.
Inhaltsstoffe sind Aminosäuren, Vitamine (speziell B2 und B12), Chlorophyll und vor allem die breite Palette von Spurenelementen, die im Meerwasser vorhanden sind (unter anderem Fluoride, Jodide, Selenverbindungen) [4] aber bei nicht kontrollierter Ware eventuell auch giftige Schwermetalle, je nach Beschaffenheit des Meerwassers.
Wirkung: antioxidative Eigenschaften, eventuell Komplex-Bindung von Schwermetallen durch den Selen-Gehalt; decken natürlich den Jodidbedarf.
Beurteilung homöopathisch: Zusammen mit Homöopathie jederzeit kombinierbar. Wegen des hohen Preises, der Verunreinigungsgefahr des Meeres und wegen der unsicheren Inhaltsstoffe sollte aber die Einnahme von orthomolekularen Vitaminpräparaten und einem Spurenelementpräparat aus urzeitlichen Meeresablagerungen (keine Verunreinigungen) bevorzugt werden (siehe 2.2.1 über orthomolekulare Basistherapie)

CHLORELLA (Süßwasseralge)
Chlorella ist eine Grünalgenart, die in im Süßwasser in Einzelzellhaufen vorkommt. Chlorella- Arten werden als Lebensmittel und Kosmetika verwendet und die Spezies Chlorella pyrenoidosa in speziell aufbereiteter Art als medizinal wirksame Nahrungsergänzungsmittel. Medizinal wirksam sind essentielle Aminosäuren, Vitamine (Chlorella enthält in der empfohlenen Tagesdosis in 10 Tabletten die 2-3 fache Menge an täglich benötigtem Vitamin B12, enthält aber keinen hohen Anteil an Fluorid, Jodid oder Selen), eventuell bioaktive Peptide und Chlorophyll (wahrscheinlich der hauptsächlich biologisch wirksame Anteil).
Wirkung: In vitro Studien zeigten teils immunstimulierende Wirkungen, teils aber auch eine Hemmung der Freisetzung von entzündungssteigernden Zytokinen, eine Hemmung des T- und B-Zellwachstums und eine Hemmung der für die Apoptose wichtigen Caspase [1]. Tierversuche  mit Mäusen zeigten bei einer Diät mit 10% Chlorella-Pulver (aber auch mit 10% Spinat-Pulver) in der Nahrung im Darm Bindung und dadurch vermehrte fäkale Ausscheidung von Dibenzo-p-Dioxin [3]. Die dioxinentgiftende Wirkung konnte auch bei schwangeren Frauen nach Gabe von täglich 6g Chlorella Tabletten bestätigt werden [2].
Beurteilung homöopathisch: Diese Studien legen die Anwendung von Chlorella-Präparaten zur Immunmodulation bei chronischen Entzündungen und bei Autoimmunprozessen nahe, und zur Entgiftung von fettlöslichen Giften (v.a. zyklische halogenierte Kohlenwasserstoffe), aber nicht so sehr bei Krebs (wegen der möglichen Apoptose-Hemmung. Eine Interferenz mit der homöopathischen Therapie ist nicht zu befürchten.

Literatur.
1. Cheng FC, et al: Effects of Chlorella on Acitivities of Protein Tyrosine Phospatases, Matrix metalloproteinases, caspases, cytokine release, B and T cell proliferations and phorbol esther binding. J. Med. Food 7 (2) 146-152; 2004
2. Nakano S et al.: Materna-fetal distribution and transfer of Dioxins in pregnant woman in Japan, and attempts to reduce maternal transfer with Chlorella pyrenoidosa supplements. Chemosphere 61; 1244-1255; 2005
3. Takekoshi H et al.: Effect of Chlorella pyrenoidosa on fecal excretion and liveraccumulation of polychlorinated dibenz-p-dioxine in mice.  Chemosphere 59, 297-304; 2005
4.Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006