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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

HOMÖOPATHIE BEI HALSWEH
von JJ  Kleber Aug 2005

Im Folgenden werden einige der wichtigen homöopathischen Arzneimittel bei akuter Pharyngits (Halsweh)  besprochen. Sicher sind auch andere homöopathische Arzneien bei dieser Erkrankung möglich, und dann werden die unten angeführten Arzneien keine oder nur geringe Wirkung zeigen. Deshalb sollte jede homöopathische Therapie von einem erfahrenen Homöopathen durchgeführt werden und diese Seite darf auf keinen Fall zur Selbstbehandlung anregen.

Immer muss ein Arzt oder homöopathische Therapeut zur Behandlung hinzugezogen werden. Bei Therapieversagen muss bald ein Arzt aufgesucht werden.

NATURHEILKUNDLICHE  THERAPIE  VON  INFEKTIONEN
Allgemeine Regeln einer naturheilkundlichen Therapie bei akuten Infektionen, vor allem bei viralen Infektionen sollten immer  beachtet werden, auch Entzündunger der Halsorgane sind oft zu mindest zu Anfang viral bedingt (d.h. Antibiotika haben keinerlei Wirkung); die Unterscheidung von viralen und bakteriellen Halsentzündungen (hier eventuell Antibiotika nötig) muss der behandelnde Arzt treffen.
Bettruhe: bei jeder stärkeren fieberhaften Erkältung ist Bettruhe und ausreichend Schlaf essentiell wichtig; derartige Erkrankungen zeigen dem Körper, dass eine Auszeit gewünscht ist; kurzfristige Bekämpfung mit schulmedizinischen Grippe- und Fieber-Mittel und weitere Berufstätigkeit führt zumindest zu einer verzögerten Erholung, in seltenen Fällen zu schweren Erkrankungen (Herzmuskelentzündung, Lungenentzündung u.s.w)
Fieber: Fieber soll nicht durch schulmedizinische Fieber-Mittel (Antipyretika) gesenkt werden, ausser es steigt über 40 Grad oder über 39 Grad bei Kindern mit Fieberkrampf; bei Fieber sollte viel getrunken werden (auch warme oder heisse Getränke, wenn es der Körper verlangt
Ernährung: während einer fieberhaften Erkrankung nur leichte Speisen (Suppen, gedünstetes Gemüse, Kartoffel) und viel Vitamine (säurearmes Obst, Gemüse, Vitaminzusatzpräparate). In schweren Fällen, bei verzögerter Rekonvaleszenz können immunsteigernde Präparate der orthomolekularen Medizin sinnvoll sein.

 

VORBEMERKUNGEN ZUR HOMÖOPATHISCHEN MITTELWIRKUNG siehe unter homöopathische Therapie bei akuten Krankheiten

VIRALE TONSILITIS

ACONIT: plötzlicher Beginn (vor allem nachts, nach eiskalter Luft); Hals knallrot; trockener Hals mit brennenden Schmerzen; kann nicht Schlucken, aber großer Durst auf kalte Getränke; Angst + ruhelos [1,3,17];  Fieber: plötzliches hohes Fieber

GELSEMIUM: langsam zunehmender Schluckschmerz mit Schluckschwierigkeit durch Muskelschwäche (Verschlucken, Trinken durch Nase zurück); Tonsillen rot bis dunkelrot
- Allgemein: benommen siehe -> grippaler Infekt<- Gelsemium

BELLADONNA: plötzlich auftretende Tonsillitis; Mund, Kehle, Tonsillen hellrot bis hochrot geschwollen; Rachen trocken brennender Schmerz mit Spasmen beim Schlucken, < jede Berührung, < Schlucken v.a. flüssiges (Trinken wegen Spasmus bei Nase heraus, Gels wegen Schwäche der Schlundmuskel); Beginn re nach li (Lyc); Zunge leuchtend rot (Himbeerzunge)
- Fieber: plötzlich hohes Fieber mit hochroten Kopf, trockener Haut; obwohl heiß will zugedeckt sein (opp. Sul, Puls, Apis)
- Modalitäten: Halsweh < kaltes Getränk, < kalter Wickel; < Bewegung

LACHESIS: leichte Pharyngitis bis schwer abszedierende Tonsillitis li oder li -> re [17]; Rachen + Tonsillen stark geschwollen, livide oder dunkelrot; evtl. Geschwüre, Exkoration, Sickerblutung, Peritonsillarabszeß; starker Schmerz beim Schlucken, schluckt festes besser als flüssiges; Kloß- oder Einschnürungsgefühl, sehr berührungsempfindlich [2,17]
- Modalitäten: << Beengendes am Hals; << Warmes; Kaltes, Eis bessert; << nachts, aufwachen [2,17]

PHYTOLACCA: dunkelrot entzündeter Rachen (typ für Seitenstrangangina); geschwollene Tonsillen (evtl weiße Stippchen); trocken brennende stechende Empfindlichkeit Rachen, Tonsillen, Zungenwurzel; drückend brennendes Pflockgefühl im Rachen; beim Schlucken starke Schmerzen zu Ohr schießend; Zunge feuerrot; auch Peritonsillarabszeß (DD Hep > warmes); Hals-LK hart + schmerzhaft; Fieber: wenig Schweiß, Körper kalt, Hitze im Kopf
Modalität: << warmes Getränk + >> kalte Getränke (Apis, conträr Hep)

LYCOPODIUM: Tonsillitis, Pharyngitis re oder re -> li; meist >> warme Getränke; << 16-20 Uhr

APIS: brennende (stechende) Halsschmerzen, glänzende tiefrote (ödematös) geschwollene Schleimhäute (Uvula); Hals berührungsempfindlich, besser Kaltes, schlechter alles Warme (Lach) [2,17]
- Fieber: Frost + meist trockene Hitze im Wechsel, kein Durst bei Hitze (evtl bei Frost)

DULCAMARA: Halsentzündung nach feucht kaltem Wetter; Tonsillen entzündet mit Tendenz zu Ulcera

PHOSPHORUS: Rachen wund mit trocken brennendem Schmerz und geschwollenen Tonsillen + Uvula; Heiserkeit + Stimmverlust,  < abends; < sprechen, < kalte Luft, > kalte Getränke [1,17]

AESCULUS: dünner wässriger brennender Schnupfen, mit starkem Brennen und Rohheitsgefühl im Hals; Rachen dunkel kongestiv entzündet (Phytolacca); chron. Halsentzündung + ebensolche Hämorrhoiden

PULSATILLA: Halsentzündung mit geschwollenen Venen, stechendem Schmerz (Apis), schlechter beim Schlucken von Speichel; > besser frische Luft, <  warmen Raum (opp. Phos)

SULFUR: Halsweh wenn schon viele Mittel versagt haben, mit starkem Brennen + Trockenheit (Phyt, Aesc), besser warme Getränke; knallrote Lippen; Tonsillen vergrößert entzündet purpurfarben (oft chron für Wochen)

weitere Mittel  Bry, Brom, Caust, Cham, Cistus candenis, Ferr-p, Gels, Ign, Kal-j, Lac-c, Nit-ac, Nux-v, Rhus-t, Sabadilla,


EITRIGE ANGINA hier absolut immer ärztliche Behandlung
Homöopathie nur zusätzlich zu den vom Arzt verordneten Medikamenten

HEPAR SULFURIS: lakunäre in eiternde Angina; sehr schmerzempfindlich + reizbar mit stechenden Halsschmerzen (wie Splitter), in Ohren ausstrahlend (Phyt nicht eitrig); Hals extrem berührungsempfindlich; im Hals viel katarrhales Sekret
- Fieber: noch in der Hitze fröstelig; starke Schweiße trotzdem zugedeckt [2]
- Modalitäten: << kalte Luft, << kalte Getränke; >> Wärme + warme Getränke; Hand aus dem Bett verstärkt Halsweh (Nux.v.)

MERCURIUS: akute eitrige Angina mit Belägen, Geschwüren bis Abszeß (Lach, Hep); Tonsillen dunkelrot bis violett geschwollen, follikuläre Eiterung; Zunge (schmutzig) belegt + geschwollen, Zahneindrücke; fauliger Mundgeruch, viel zäher Speichel mit starkem Durst; Lymphknoten schmerzhaft geschwollen; schlechter Bettwärme,< Kälte wie Hitze; << Nachts [2,17]
- Fieber: Fieber mit Schmerz + Unruhe + starken erschöpfenden Schweißen nachts schlimmer (evtl gelb färbend)

ARSEN: brennende Halsschmerzen (evtl. kleine Geschwüre, Blasen) > Hitze, < jede Kälte; lakunäre Eiterung mit schmierigen evtl gangränösen Belägen; fauliger Mundgeruch; Angst, Unruhe mit dauernder Lageänderung + Schwäche; will Wärme, schlechter 1-3 a.m.;

LACHESIS, PHYTOLACCA,  SULFUR siehe oben; weitere Mittel vor allem chronisch: Arg, Arg-n, Bapt, Bar-c, Bar-m, Cal-c,

LITERATUR
[1] Tyler ML: Pointers to the common remedies; jain publisher reprint 1989
[2] Köhler G: Lehrbuch der Homöopathie; Band II; Hippokrates 1986
[3] DeweyWA: practical homoeopathic therapeutics; repint 3. edition; Jain publischer 1985