CROTALUS CACAVELLA CROTALUS DURISSUS CASCAVELLA Von JJ Kleber nach Fraser, Richter, Mangialavori mit toxikologischer Ergänzung
HERKUNFT: Crot-c, Crotalus durissus cascavella, Schauer-Klapperschlange, Neotropical Rattlesnake ESSENZ nach Fraser: religiöses Mittel mit starker Beziehung zum Tod vor allem Nachts (Angst, Vorstellungen, Träume von eigenem Tod oder dem Angehöriger); Folgen von Kummer (v.a. durch Verlust + Tod); andererseits sehr materialistisch, misstrauisch andere wollen Besitz wegnehmen, fühlen sich betrogen, zurückgestoßen, wollen aber Gesellschaft (opp. Crot-h will alleine sein) [12] Bei Mangialavori: Themen um Tod (Ängste, Träume) und können niemandem vertrauen (andere wollen eigene Entfaltung verhindern); dunkle Seite wird empfunden / gezeigt als Magie, Hexe usw. [15] nach Richter: bei Kindern fühlt sich ganz alleine und will + kann nicht alleine sein, kommt eng heran + bleibt, integriert sich gut in Gruppen (auch Beziehungsaufnahme über Streit; Gefahr sich unpassenden Gruppen anzuschließen), bekommt aber keinen echten Kontakt [1] LEITSYMPTOME: phantasievoll (Angstvorstellungen, bedrohliche Tiere / Gespenster), Hellsehen, hat hohe Empathie; Angst, Gefühl jemand ist hinter ihm (Med, Cench cont), vor Verwünschung; Angst und Denken vor/an Tod von sich + Angehörigen; nach Dekompensation, einseitige Paralyse, Zungen-Lähmung; schwere Sprache, Taubheit; Widerstreit von Spirituell – materialistisch, von animalischen Impulsen und Sex (teils aggressiv + pervers) – Beherrschung bis puritanische Gewissensnöte, viel Reden – langsame Sprache [1,12] Empfindungen: schneidende Schmerzen v.a. in Augen; hört Geräusche in Ohren, empfindet ekelhafte Gerüche (Crot.hor., Cench.con); spastische Krämpfe (Asthma); Krämpfe, Kontrakturen in Beinen; Kloß + Fremdkörpergefühl wie andere Crotaliden [1] Mund/Hals: Zähne, Karies (Crot.hor.); kloßige Sprache (Crot.hor); brennende Schmerzen am Zungengrund; Fremdkörpergefühl, Einschnürungsgefühl in Kehle, kann nur Flüssiges schlucken; Struma mit Erstickungsgefühl [1] Pulmo: überfallartige Hustenanfälle; Last auf der Brust [1] Schlaf: nächtliche Panikanfälle, Horrorträume, vor allem bedrohliche Tiere; weint redet, bewegt sich im Schlaf; schläft öfters spät ein, weil er sehr unsicher ist [1] PATHOLOGIE: Augen; Neurodermitis (v.a. Hals, um Auge, Gelenke) [1]
TOXIKOLOGIE [13]: neurotoxisch, myotoxisch (Crotalus durissus durissus + terrificus) und stark gerinnungstoxisch SYMPTOME: Lokal leichte bis starke Schmerzen und Schwellung; öfters auch nur leichtere Lokaleffekte mit schwerer Allgemeinwirkung evtl. Nekrose, Blutung aus Bißstelle; häufig Infektionen; Erste Lähmungserscheinungen schon nach 30-60 Min. möglich mit Ptosis, Seh- und Schluckstörungen; meiste Fälle zeigen Lähmungen innerhalb 6h; vollständige Rückbildung der Ptosis bis zu 4d [13] ZNS: Augenmuskellähmung [Ptosis, Sehstörungen, Doppelbilder, Mydriasis ; Geschmacks- + Geruchsstörungen; Gesichtsmuskellähmung, selten Dysphagie, und Lähmung von Extremitäten und Atemmuskulatur; Somnolenz [13] MUSKULATUR: generalisierte Muskelschmerzen und Rhabdomyolyse mit CK-Erhöhung, Myoglobinurie 13-24h nach Biß beobachtet bei Crotalus durissus durissus + terrificus; akutes Nierenversagen innerhalb der ersten 48h meist wegen Rhabdomyolyse [13] BLUTGERINNUNG: Verbrauchskoagulopathie (Fibrinogen- und Quickabfall; Thrombopenie) [13] GIT: Übelkeit, Erbrechen, Meläna, Hämatemesis(1) TOXIN: Crotoxin ist die Hauptkomponente im Gift von Crotalus durissus terrificus in Südbrasilien; Vergiftungen sind durch geringe Lokalreaktion, Paralyse, Nierenversagen und hohe Mortalität gekennzeichnet C.d.durissus: Toxin neugeborener C.d.d. ist dem von C.d. terrificus sehr ähnlich mit myotoxischer, proteolytischer hämorrhagischer und ödemerzeugender Wirkung und neurotoxiches Crotoxin; bei ausgewachsenen Schlangen verliert sich myotoxische Komponente [13]
LITERATUR
[1] Richter A: Schlangenkurs in Würzburg Nov 2005 [2] Metzger J: Gesichtete homöopathische Arzneimittellehre; 5 Auflage Haug-Verlag; Heidelberg 1981 [3] Bartel H: Charakteristika homöopathischer Heilmittel; 2 Auflage; Barthel + Barthel 1993 [4] Bartel H: Charakteristika homöopathischer Heilmittel, Band 2 [5] Choudori NM: a study on materia medica; Harjeet 1920; Jain Publishing Reprint 1983; [6] Kent JT: lectures on homoeopathic materia medica; Chikago 1911; indian reprint 1975 [7] Clarke JH; Vint P: der neue Clarke Band 8; Dr. Grohmann Gmbh 1994| [8] Morrison R: Handbuch der homöopathischen Leitsymptome; Kai kröger Verlag; Groß Wittensee 2. Auflage 1997| [9] Sankaran: Die Seele der Heilmittel; Homoeopathic medical publishers 2000 [10] Vithoulkas: Materia medica viva; Band VI; Ulrich Burgdorf Verlag 1995 [11] Hering C: Guiding symptoms of our materia medica Vol 3; indian reprint Jain Publisher 1984 [12] Fraser P: Snakes; Winterpress 2009 [13] Kleber JJ , Ganzert M, Zilker Th : Datenbank-Toxinfo der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik München; ausführlichere Datei mit Literaturhinweisen auch in www.provings.info/index.html oder unter Gifttiere in www.toxinfo.org [14] Wichmann: Datenbank zur Klassifizierung der Familien und Auffinden von Prüfungen http://www.provings.info [15] Mangialavori M: Die Schlangenmittel in der Homöopathie; Narajana Verlag 2008
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